Einsatz "Scheunenbrand" in Kefenrod am 09.03.2011

Text in weiten Teilen und viele Bilder von Burkhard Reutzel, Wehrführer FF Kefenrod

 

Alarmierung am Mittwoch, den 09.03.2011 um 22:42 h

 

Am Aschermittwochabend um 22:42 h wurden alle Wehren der Großgemeinde Kefenrod sowie die Drehleiter aus Gedern zu einem Großbrand nach Kefenrod gerufen. Die Scheune und Stallung eines aktiven Feuerwehrmannes brannte lichterloh. Weil die Scheune bereits im Vollbrand stand, lag der Schwerpunkt der Brandbekämpfung beim Schutz des direkt anschließenden Wohngebäudes. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen des Brandes erfolgreich. Unser Kamerad Theo Naumann wollte gerade zu Bett gehen, als er vom Hof her in einem Fenster einen Lichtschein sah. Zu diesem Zeitpunkt war die Scheune bereits voll in Flammen stehend und nach der Alarmierung gelang es ihm nur noch, einen Traktor und ein Auto aus dem Gebäude zu fahren.

 

Scheune in Vollbrand

 

Unter der Einsatzleitung von Gemeindebrandinspektor Martin Reutzel bekämpften die Wehren von mehreren Seiten den Brand. Das zuerst an der Einsatzstelle eingetroffenen TSF-W aus Kefenrod und das LF 8 gingen an der südlichen Seite der Scheune in Stellung. Das Löschwasser nahmen sie aus dem Leitungsnetz, das an dieser Stelle ausreichend Wasser liefert. Die nächsten Gemeindewehren begannen den Löschangriff auf den nördlichen Seite. Sie entnahmen das Löschwasser dem angrenzenden Seemenbach. Durch die große Hitze des Brandes platzten immer wieder Betonziegel auf dem Dach und flogen wie Geschosse umher.

Zur Unterstützung der Kefenröder Wehren kam auch die Feuerwehr Gedern mit der Drehleiter, einem Tanklöschfahrzeug und dem Einsatzleitwagen zum Einsatz. Die Drehleiter ging im Nachbarhof in Stellung. Von dort aus konnte sie den Bereich zwischen Wohnhaus und Scheune erreichen. Vor Ort erkundigte sich auch Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann und Kreisbrandmeisterin Ulrike Schneider nach dem Geschehen.

Nach etwa einer Stunde war das Feuer unter Kontrolle und die Nachlöscharbeiten begannen. Die aufgestellten Lichtmasten zum Ausleuchten der Einsatzstelle wurden ab 02:00 h an das Stromnetz der Nachbarschaft angeschlossen. Durch den hohen Wasserdruck am Hydranten konnten die weiteren Löscharbeiten ohne die Motorgeräusche der Feuerlöschpumpen durchgeführt werden. So fanden die Anwohner in der Nachbarschaft zumindest für den Rest der Nacht etwas Ruhe. Bis um 10 Uhr am kommenden Morgen hielten sechs Feuerwehrleute aus Bindsachsen und Kefenrod Brandwache. Dabei mussten sie immer wieder aufflammende Glutnester löschen.

 

das ganze Ausmaß wird am nächsten Tag sichtbar

 

Die Glutnester stammten von in der Scheune gelagerten Rund- und Hochdruckballen. Die Ballen waren zum Schutz der Einsatzkräfte vor herabfallenden Trümmern und der im Bereich des Schweinestalles instabilen Decke in der Nacht nicht entfernt worden. Wie richtig dieses Vorgehen war, bestätigte sich am nächsten Morgen, als ein Beamter der Kriminalpolizei in der Decke einbrach. Glücklicherweise verletzte er sich dabei nicht.

Fazit: Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Es waren auch keine Personenschäden zu beklagen. Lediglich eine Katze hatte sich das Fell etwas versengt. Die außenliegende Stromleitung wurde am folgenden Tag wieder instand gesetzt, so dass das Wohnhaus wieder an das Elektrizitätsnetz angeschlossen werden konnte.

Die Brandursachenermittler gehen von einem technischen Defekt an einer elektrischen Leitung aus. Der Sachschaden beläuft sich nach vorläufigen Schätzungen auf etwa 150.000 Euro.

Wir wünschen unserem Kameraden Theo Naumann alles erdenklich Gute, möge er gut mit den Folgen dieser Tragödie umgehen!

 

Eingesetzte Fahrzeuge:

 

Bindsachsen, 10 Einsatzkräfte

 

Kefenrod, 12 Einsatzkräfte

 

Hitzkirchen, 9 Einsatzkräfte

 

Helfersdorf, 4 Einsatzkräfte

 

Burgbracht, 10 Einsatzkräfte

 

Und Gedern mit

 

Mannschaft aus Bindsachsen vor Ort:

 

Burkhard Reutzel hat eine interessante Powerpoint-Präsentation zu diesem Einsatz erstellt, welche den Ablauf anschaulich darstellt. Man kann sie sich → hier ← herunterladen.

 

Bericht im Kreis-Anzeiger vom 11.03.2011:

 

 

Hier die gewohnte Bildergalerie