Übung "Technische Hilfeleistung-Verkehrsunfall" am 31.08.2010

Am Dienstagabend, dem 31.08.2010 übten wir, worauf es ankommt, wenn man zu einer technischen Hilfeleistung in Form eines Verkehrsunfalls (TH-VU) gerufen wird.

 

Als oberstes Gebot gilt es, Ruhe zu bewahren und mit kühlem Kopf besonnen zu handeln. Hektische Unruhe hilft weder uns, noch möglichen Verletzten. Ganz im Gegenteil, letzteren sollte beigestanden und beruhigend auf sie eingeredet werden. Wer als erster Kontakt zu einer verletzten Person aufgenommen hat, der bleibt bei dieser Person, bis diese dem Rettungsdienst übergeben worden ist und weicht ihm nicht von der Seite!

 

Der Einheitsführer bestimmt die Aufstellung, des Fahrzeugs, erkundet die Einsatzstelle und teilt den Raum ein und leitet seine Kräfte, wie den Melder, welcher auf Befehl für alle erdenklichen Aufgaben eingesetzt werden kann.

 

Der Maschinist sichert beim Ankommen die Einsatzstelle sofort mit Fahrlicht, Blaulicht und Warnblinker. Das Fahrzeug sollte in etwa 50 Meter von der Einsatzstelle entfernt stehen, damit ein Krankenwagen und/oder ein Notarzt noch zwischen Einsatzstelle und dem Feuerwehrfahrzeug parken kann. Wichtig bei der Aufstellung des Fahrzeugs ist unbedingt darauf zu achten, dass für nachrückende Kräfte weiterhin uneingeschränkter Zugang besteht. Je nach Verkehrssituation wird vor oder hinter dem Fahrzeug angetreten.

 

Der Angriffstrupp rettet, leistet also erste Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Wenn kein Schlauchtrupp vorhanden ist, nimmt er benötige Einsatzmittel alleine mit zur Einsatzstelle. Er hat den ersten Kontakt zu den Unfallopfern und leistet die Erstversorgung.

 

Der Wassertrupp sichert die Einsatzstelle gegen eine Vielzahl von Gefahren, dazu gehört in der Regel als aller erstes die Absicherung gegen den fließenden Verkehr, also konkret hat er Warndreiecke (100 Meter innerorts, 200 Meter außerorts und 800 Meter auf Autobahnen vor und hinter der Einsatzstelle) und Verkehrsleitkegel aufzustellen. Am Abend und in der Dämmerung wird er die Unfallstelle ausleuchten. Danach steht er für weitere Aufgaben zur Verfügung.

 

Der Schlauchtrupp nimmt die benötigten Geräte für den Angriffstrupp vor, wie Schere und Spreizer und legt diese am von ihm herzurichtenden Ablageplatz bereit. Bei der Entnahme wird er vom Maschinisten unterstützt. Ist der Angriffstrupp mit der Personenversorgung gebunden, setzt er die Geräte selber ein. Auf Befehl kann auch er für alle weiteren Aufgaben eingesetzt werden.

 

Wie immer gilt: wir dürfen vom Gesetz her den Verkehr nicht regeln, das ist Aufgabengebiet der Polizei! Sicherlich in der Praxis nur schwer umzusetzen und tagtäglich bis zum Eintreffen der Polizei Gang und Gebe, aber sollte es zu einem Vorfall kommen, wo ein Feuerwehrangehöriger beim Regeln des Verkehrs verunfallt, dann ist er hierbei nicht versichert! Extrem wichtiger Punkt bei jedem Einsatz: die Eigensicherung beachten.

 

Wir haben an diesem Abend im kleinen eine Unfallstelle errichtet. Um die Unfallstelle werden zwei Kreise gezogen. In einem Radius von 5 Metern liegt der Arbeitsbereich. Hier haben nur befohlene Kräfte etwas zu suchen, etwa der Angriffstrupp oder der Rettungsdienst, welche unmittelbar an der Gefahrenstelle eingesetzt sind. Jeder wird sich vorstellen können, dass es einer verunfallten Person nicht besser geht, wenn ein dutzend Feuerwehrleute gaffend vor der Frontscheibe stehen und zuschauen. Innerhalb dieses Kreises wird ein Ablageplatz errichtet, wo zum Beispiel technisches Gerät bereit abgelegt werden kann, um jederzeit griffbereit zu sein. Um diesen Kreis wird im Radius von weiteren 5 Metern ein sogenannter Absperrbereich eingerichtet. Hier halten sich gerade nicht benötige Einsatzkräfte auf und es werden weitere Einsatzmittel bereit gestellt. Hier kann eine weitere Ablagefläche errichtet werden, wo Gegenstände hinkommen, die im Arbeitsbereich nicht mehr benötigt werden, wie zum Beispiel Blechteile.

 

Nach dem Ausleuchten der fiktiven Einsatzstelle mittels Boden- und Dachstrahler, sind wir noch die Beladung unseres LF 8/6 im Detail durchgegangen, um zu sehen, was wir alles für die Menschenrettung und eine einfache technische Hilfeleistung an Bord haben und wo genau diese Teile verlastet sind.

 

Im Nachlauf zu dieser Übung haben wir unter "Dokumente" einige Schulungs-Unterlagen zur TH-VU bereit gestellt: